Digitale Hilfe für Oma und Opa
An den SRG-Hackdays tüfteln Hacker:innen rund um die Uhr. Herausgekommen ist 2023 unter anderem ein technischer Onlinebegleiter für Senior:innen.
Rasch noch online den Wocheneinkauf erledigen oder die Zugreise direkt auf sbb.ch buchen. Was für viele das Leben vereinfacht, kann besonders für ältere Menschen eine Hürde sein. Denn Senior:innen werden in der Onlinewelt nicht ausreichend begleitet und unterstützt, so Sacha Jocic, Teilnehmer an den Hackdays 2023. Gemeinsam mit seinem Team erarbeitete er die technische Hilfestellung «TechToSenior». Das Projekt überzeugte und belegte den zweiten Platz.
Die realisierten Projekte bei den Hackdays sind so divers wie die Bedürfnisse unserer Gesellschaft. Beispielsweise standen 2022 unter anderem die Musikschaffenden im Zentrum: «Wir wollten die Vielfalt und Reichhaltigkeit der Schweizer Musikszene spielerisch aufzeigen», erklärt Samuel Vuillermoz, Leiter der Musikplattform mx3.ch. Mit einem Tool, das eine virtuelle Reise ermöglicht, ist das an den SRG-Hackdays 2022 gelungen. Interessierte können damit etwa entdecken, welche Musiker:innen aus Uri kommen oder wie sich Songs aus dem Waadtland anhören. Die Playlists werden automatisch nach Region zusammengestellt. Video zur «Tour de Suisse»:
Hackdays werden auch Hackathons genannt – eine Wortschöpfung aus «hacking» (technisches Tüfteln) und Marathon. Ausgangspunkt ist eine Fragestellung oder ein Problem, an dem eine Gruppe Menschen für kurze Zeit ohne gedankliche Barrieren herumtüftelt.
An den SRG-Hackdays stürzen sich IT-Entwickler:innen, Designer:innen, Journalist:innen und andere kreative Köpfe auf eine Herausforderung oder ein Bedürfnis von Nutzer:innen und arbeiten zwei Tage lang gemeinsam an Lösungen und neuen Ansätzen. Dabei gibt es eine Regel: möglichst wenige Regeln. Stattdessen viel Kaffee, eine grosse Wlan-Bandbreite und jede Menge Daten. In interdisziplinären Teams entstehen neue Apps, Algorithmen und Visualisierungen.
«Ich mag besonders das kreative Ambiente und den Austausch mit Kolleg:innen aus der ganzen Schweiz», sagt Samuel Vuillermoz. Dass die Ideen beim Feierabendbier weiterentwickelt und diskutiert werden, zeige die Leidenschaft der Teilnehmenden. Und das komme am Ende dem Publikum zugute, wenn es die entwickelten Formate nutzen kann. In den vergangenen Jahren sind so etwa ein Customer Support Bot oder ein Tool zur Erkennung von Deepfakes entstanden:
Dieses Jahr schloss sich die SRG dem Open Hackathon in Genf an, dem sogenannten Festival d’Innovation. Dieser Anlass stand allen offen. Zusammen mit SRG-Mitarbeitenden, Universitäten und Partnernetzwerken entwickelte die Bevölkerung Ideen und Lösungen, welche die Innovation in Wissenschaft, Technologie oder Kunst vorantreiben und so zum Gemeinwohl der Gesellschaft beitragen. Die besten Ideen aus Genf werden an den SRG-Hackdays im Herbst aufgenommen und weiterentwickelt. Entdecken Sie in dieser Meldung nebst «TechToSenior» die anderen Siegerprojekte.
Henriette Engbersen, April 2023