«Diese Tools tragen zur Sichtbarkeit des Rätoromanischen bei»

Das SRG-Medienhaus RTR hat zwei Programme entwickelt, welche die Übersetzung der rätoromanischen Sprache vereinfachen.

«Diese Tools erleichtern unsere Arbeit bei RTR, und sie erhöhen die Sichtbarkeit des Rätoromanischen», erklärt Bernard Bearth, Leiter Daten und Archive bei RTR. Die beiden neu entwickelten Tools «Speech to text» und «Text to text» helfen, die vierte Landessprache weiter zu digitalisieren und in die Welt hinauszutragen.

«Speech to text»
Gut möglich, dass die Schweizer Bevölkerung dieses Jahr mehr Rrätoromanisch zu hören bekommt als sonst. Der Grund: Der rätoromanische Politiker Martin Candinas ist dieses Jahr als Nationalratspräsident der höchste Schweizer.

Mit dem Transkriptionstool «Speech to text» gibt es keine Ausreden mehr, die Ansprachen von Candinas in seiner Muttersprache nicht zu verstehen: Das Programm kann gesprochenes Rätoromanisch direkt in geschriebenen Text umwandeln, und in einem zweiten Schritt kann der Inhalt mit dem Tool «Text to text» in eine andere Sprache übersetzt werden.

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Das System hat trotz grosser Vorteile auch seine Tücken, und die sorgen durchaus für Momente zum Schmunzeln.»
Bernard Bearth, Leiter Daten und Archive bei RTR

Das Transkribieren ist zum Beispiel hilfreich bei Interviews oder bei Studienarbeiten, für die oftmals mündliche Gespräche geführt werden. Das «Speech to text»-Tool kann die fünf verschiedenen Idiome des Rätoromanischen auseinanderhalten und niederschreiben – und jetzt auch aus den Idiomen in Rumantsch Grischun transkribieren.

«Das System hat trotz grosser Vorteile auch seine Tücken, und die sorgen durchaus für Momente zum Schmunzeln», erzählt Bernard Bearth. «Beim Transkribieren wird aus dem gesprochenen Präsidenten (president) ein geschriebener Pessimist (pessimist). Und aus den Flitterwochen (vacanzas da mèl) in der Ferne werden plötzlich Ferien im Val Medel, einem Tal im Bündner Oberland.» Der Computer ersetzt das prüfende Auge bei der letzten Durchsicht also nicht.

«Speech to text» wird in den Redaktionen von RTR bereits eingesetzt. Mit dem Tool lässt sich effizienter arbeiten – mühsames Transkribieren von Hand fällt weg, und die Journalist:innen können sich auf das Wesentliche fokussieren.

Auch Audio-Archivmaterial wird transkribiert und ist dadurch besser auffindbar. «Speech to text» erhöht also die digitale Präsenz des Rätoromanischen, denn die Sprache kann von Google Translate, DeepL oder anderen Übersetzungsprogrammen verwendet werden.

Auf töggl.ch steht der Dienst auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Gemeindevorstände können zum Beispiel ihre Sitzungen aufzeichnen und nachher transkribieren und schriftlich protokollieren. Überall, wo gesprochene Worte verschriftlicht werden sollen, leistet das System einen wertvollen Dienst.

Wie das Füttern auf Rumantsch funktioniert, sehen Sie hier im Video auf Rätoromanisch.

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Eine coole Sache, die sich intern wie auch extern grosser Beliebtheit erfreut.»
Bernard Bearth, Leiter Daten und Archive bei RTR

«Text to text»
Das Schwesterprojekt zum Transkriptionstool heisst «Text to text». Es ermöglicht die Übersetzung aus dem geschriebenen Rätoromanisch ins Deutsche, Französische, Italienische und Englische – und umgekehrt.

Das Tool ist Teil des Redaktionssystems von RTR und erleichtert die tägliche Arbeit auch dort. Der Öffentlichkeit steht es unter Textshuttle kostenlos zur Verfügung.
«Eine coole Sache, die sich intern wie auch extern grosser Beliebtheit erfreut», so Bernard Bearth. Das zeigen auch die Nutzungszahlen: Seit Sommer 2022 wurden bereits 33’000 Seiten extern und 16’000 Seiten bei RTR intern mit dem Übersetzungstool verarbeitet.

 

Beim Datenschutz halten sich alle beteiligten Parteien der beiden Tools an das geltende Datenschutzrecht.

 

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